Wilde Malve, Malva sylvestris, Malvaceae, malvas,
Käspappel,
Käslikraut, Kaskraut, Feldmalve, Johannispappel, Katzenkäse,
Nüsserli, Roßpappel, Schwellkraut, Wegmalve, Wesing, Zigbli,
Zigerli.
Botanik:
Im Boden ist die Malva
sylvestris mit einer spindelförmigen Wurzel verankert. Hieraus
entspringen mehrere ästige, rauhaarige Stängel, die entweder
aufrecht steigend oder niederliegend sind, mit langgestielten, meist
fünflappigen Blättern, die beiderseits behaart und am Rand gekerbt
sind. Bläulich-lila oder rosafarbene Blüten sitzen auf langen
Blütenstielen, die aus der Blattachse wachsen. Blütezeit der Malve
ist Juni bis August. Ihre ursprüngliche Heimat ist das östliche
Mittelmeer und Südsibirien. Heute wächst sie an Weg- Feld- und
Wiesenrändern, liebt sonnige Hänge und Mauern.
Verwendete Teile:
Wurzel, Blüten und Blätter
Inhaltstoffe:
Schleimstoffe und
Gerbstoffe, Flavonolglycoside, in den Blüten Malvin.
Heilwirkung:
In der Schulmedizin findet
die Malve eher wenig Anwendung, obwohl ihre Wirkung als Schleimdroge
vom BGA empfohlen wird. Sie wirkt reizlindernd und einhüllend, ist
daher Bestandteil vieler Hustentees. In der Volksmedizin ist die
Malve dagegen sehr beliebt. Husten und Heiserkeit, aber auch
Magenbeschwerden, Durchfall und Wundumschläge sind Anwendungsgebiete
der Malve. Die Wurzel gibt man Kleinkindern um das Zahnen zu
erleichtern.
Geschichte und Sage:
Schon seit ungefähr 10000 Jahren kann die Malve nachgewiesen werden. Sie ist eine der
ältesten Nutzpflanzen der jüngeren Steinzeit. Beim griechischen
Dichter Hesidod wird sie 700 v. Chr. erwähnt. Dioskurides hielt die
Malve für ein Heilmittel gegen Gebärmutterleiden und tödliche
Gifte, auch hatte sie abschwellende Wirkung bei Bienen- und
Wespenstichen. Plinius spricht ihr geburtsfördernde Wirkung zu und
erwähnt sie als Aphrodisiakum. In Hexenprozessen des 16.
Jahrhunderts taucht die wilde Malve als Hexenkraut auf. Ein
spanisches Sprichwort sagt: „Malve im Gemüsegarten lässt den
Doktor draußen warten.
Kulinarisches:
Junge Malvenblätter
eignen sich bestens als Wildgemüse. Mit der Blüte lassen sich
Lebensmittel färben, auch werden sie zur Dekoration genutzt. In
Essig eingelegt, können die Früchte wie Kapern verarbeitet werden.
wilde Malve
Malva sylvestris