Salbei
Salvia officinalis
Salbei,
Salvia officinalis, Lamiaceae, salviam
Botanik:
Der ursprünglich im
Mittelmeerraum beheimatete Salbei ist ein bis zu 70cm hoher, weit
verzweigter, in Mitteleuropa nur in kultivierter Form bekannter
Halbstrauch, der zu der Familie der Lippenblütler zählt. Er wird im
Frühjahr an einen sonnigen Standort gesät und die Blätter im
Sommer geerntet. Nach 3 - 4 Jahren wird die Pflanze ersetzt. Er ist
leicht erkennbar durch seine graufilzigen, ovalen, nach Balsam
duftenden Blätter und den kräftig violetten oder rosafarbigen
Blüten. Die Blüte selbst zeigt den typischen Aufbau eines
Lippenblütlers. Neben Muskatellersalbei, spanischem Salbei und Dan
shen (ältestes chin. Kräuterbuch) gibt es ungef. 500 Salviaarten.
Verwendete Teile:
Blätter in frischer u. getrockneter Form
Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl Thujon – etwa 50%, Diterpen-Bitterstoffe,
Flavonoide, Phenolcarbonsäuren, Gerbstoffe
Östrogen
Heilwirkung:
Salbei ist ein wertvolles
Heilmittel. Er wirkt astringierend, antiseptisch, aromatisch,
blähungstreibend, hat östrogene Wirkung, ist schweißhemmend,
tonisch. Als Halschmerzen-Gurgelmittel und gegen Geschwüre im
Mundbereich. Salbei ist ein Verdauungstonicum, hilfreiche Medizin
gegen unregelmäßige Blutung und Schweißbildung bei einsetztender
Menopause, außerdem wird Salbei gegen Asthma eingesetzt.
Geschichte und Sage:
Dioskuridis, Plinius,
Hippokrates, und Galen erwähnen den Salbei, wobei nicht geklärt
ist, um welche Art es sich handelt. Besonders mittelalterliche
Quellen wie Hieronymus Bock verweisen auf die große Heilkraft des
Salbeis, der ihn als „die edelst Teutsch wurtz“ betitelt.
Zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert war der Aberglaube der magischen
Verwendbarkeit in ganz Mitteleuropa verbreitet.
Kulinarisches:
Saltimbocca alla romana
aus Italien, Salveküchle, Müsli, in Teig ausgebackene Salbeiblätter
aus der Schweiz, als Würzmittel zu hellem Fleisch und Leber und als
Kräuteröl oder Essig sind nur einige der vielfältigen
Möglichkeiten.