Ölrauke,
Eruca sativa, Brassiaceae eruca alba
Rucola, Rauke,
Botanik:
Die einjährige
Mittelmeerpflanze aus der Familie der Kreuzblütler oder Kohlgewächse
ist frostempfindlich, zum Teil überwintert sie auch. Die Ölrauke
wird 15- bis 50 cm hoch, mit behaarten, kantigen Stängeln und
fiederteiligen Blättern, die zerrieben einen würzigen, leicht
herben Geruch verströmen. Weiße bis hellgelbe, leicht
violettgeaderte Blüten sind in endständigen Trauben angeordnet und
blühen von Mai bis Juni. Ein nährstoffreicher Sand- oder Lehmboden
und ein warmer, von der Sonne aufgeheizter Platz wird von der Pflanze
bevorzugt. Sie wird auch als Gründüngungs- und Futterpflanze
angebaut. In Russland und Indien gewinnt man seit dem Altertum aus
dem Samen der Ölrauke in kulturmäßigem Anbau das Jamba- oder
Raukenöl, welches in der Medizin, in der Küche und als Brennmittel
Verwendung findet.
Verwendete Teile:
Grünes Kraut, Samen,
Inhaltstoffe:
Fettes Öl mit hohem
Anteil an Öl- und Erucasäure als Fettsäurekomponente, Linol-,
Behen-, Linol-, Stearin-, und Lignocerinsäure. (Die Erucasäure ist
für den scharfen Geschmack zuständig).
Heilwirkung:
Seit der Antike wird die
Ölrauke als verdauungsfördendes und harntreibendes Mittel
geschätzt. Sie hat eine blutreinigende tonische, appetitanregende
Wirkung, enthält auch größere Mengen an Vitamin A und C sowie
Mineralstoffe.
Geschichte und Sage:
Suppenlust nannten die
Griechen die Ölrauke, die auch im antiken Rom sehr geschätzt wurde.
Nachgewiesen ist die Verwendung dieser Pflanze seit dem Mittelalter.
Als „weißen Senf“ beschreibt sie Dioskurides, die auch „die
Begierde der Unkeuschheit“ wecken solle. In der deftigen Küche des
Mittelalters war sie ein beliebtes Gemüse. In der Rezepturensammlung
des Floridus Macer steht: „Nimmt man ihren Samen gestampft, mit
Wein zu sich, soll er alle Arten verderblicher Hiebwunden oder
Prellungen heilen“.
Kulinarisches:
Der Samen wird zur
Herstellung scharfer Soßen und Senf verwendet. Die Blätter würzen
Salate, Pasta und Risotto. Mit Parmesankäse verfeinert erlebt die
Ölrauke in unserer Küche eine Renaissance.