Rainfarn, Tanacetum vulgare,
Asteraceae, tanazitam
Michelkraut, Rehfarn,
Revierblume, Tannkraut, Wurmkraut, Wurmsamen.
Botanik:
Der Rainfarm gehört zu
den mehrjährigen, stark aromatischen, giftigen
Pflanzen unserer Region. Er ist heimisch in Europa, Asien, eingeführt
in Nordamerika. Er wächst anspruchslos auf Ödland, an Wegrändern
und in Wassernähe. Der aufrechte, in der oberen Region verzweigte
Stängel teilt sich doldenrispig, hat flache, gelbe Blütenköpfe und
wird dabei 40 bis 150 cm hoch.
Verwendete Teile:
Blütensprosse.
Inhaltstoffe:
Ätherisches Öl mit
größeren Mengen an Thujon und Kampfer, außerdem
Sequi-terpenlactone, Flavonoide, Harz.
Heilwirkung:
Thujon ist ein starkes
Nervengift, das isolierte ätherische Öl ist menstruationsanregend.
Wegen seiner giftigen Wirkung wird Rainfarn heute nicht mehr
angewendet. Er galt als stark entwurmendes Mittel, auch verwandte man
ihn äußerlich gegen Krätze, Flöhe und Läuse. Doch schon bei der
Berührung mit der Haut besteht durch die leicht in die Haut
dringenden Monoterpene Vergiftungsgefahr.
Geschichte und Sage:
In den Texten der Antike,
die heute noch erhalten sind, wird Rainfarn nicht erwähnt, häufig
jedoch im Mittelalter. So schätzte ihn Hildegard v. Bingen im 12.
Jahrhundert als Wurmmittel. In der Fastenzeit wurde in England
Wurmpudding verzehrt. John Gerard bezeichnete ihn im 16. Jahrhundert
als angenehm im Geschmack und gut für den Magen.
Kulinarisches:
Durch die giftige Wirkung
wird Rainfarn in der Küche nicht verwendet.