Liebstöckel, Levisticum
officinale Apiaceae Levisticum
Badekraut, Bärmutter,
Gichtstock, Laubstecken liLiebstengel, Luststecken,
Maggikraut,Nervenkräutel, Sauerkrautwurz, Wasserkräutel
Botanik:
Ein dicker, röhrig
kahler, im Oberteil verästetelter Stengel treibt bis zu 2m hoch. Die Blätter unten sind
langgestielt mit breiter Scheide, die oberen sind kürzer gestielt
mit einer schmalen Scheide.Der Blütenstand ist eine Doppeldolde. Die
blassgelben Blüten werden von nach unten geschlagenen
Hüllchenblättern umgeben .Im Juli und August blüht dieses große
Doldengewächs, was ursprünglich aus Südeuropa möglicher Weise
auch aus dem Iran stammt. Heute ist es verbreitet im Orient,
Westasien, Europa und in den U.S.A. Es wird kultiviert in Gärten
oder Plantagen zur Drogengewinnung.
verwendete Teile:
Blätter als Gewürz
frisch o. getrocknet, häufig die Wurzel, selten die Früchte.
Inhaltstoffe:
Ätherisches Öl (etwa 70%
Phthalide), Cumarine (darunter Bergapten, Psoralen und Umbelliferon),
organische Säuren, ß-Sitosterol, Harze u. Gummi.
Heilwirkung:
Liebstöckel wirkt im Verdauungstrakt wärmend und tonisierend. Es hilft bei Koliken und
Blähungen, Störungen im Verdauungstrakt und Appetitlosigkeit, aber
auch gegen Bronchitis. Seine wärmend anregende Eigenschaft fördert
eine Verbesserung des schlechten Kreislaufs. Wegen seiner deutlich
harntreibenden und antimikrobiellen Wirkung wird es ganz häufig bei
Harnwegserkrankungen eingesetzt. Ebenso fördert es die
Periodenblutung und lindert den Periodenschmerz.
Geschichte u. Sage:
Seit dem Mittelalter versucht man leider mit eher geringem Erfolg aus Liebstöckel einen
Liebestrank zu bereiten. Diese Wirkung funktionert aber nur mit zu
Johanni (altgermanisches Fruchtbarkeitsfest) geweihtem Liebstöckel,.
In der Karfreitagsnacht ausgegrabener Liebstöckel soll Hexen sichbar
machen.
Hildeg. V. Bingen empfielt Fenchel mit Salbei und Liebstöckel in Wein ziehen zu lassen und
getrunken als schleimlösend. Eine interessante Methode war auch
durch den hohlen Stiel warme Milch oder Wasser zu saugen, welches
sich im „Strohhalm“ mit ätherischem Öl anreicherte und
Bronchitis linderte. In jedem Fall stand Liebstöckel in jedem
Kloster u. Bauerngarten zu verschiedensten Möglichkeiten zur
Verfügung.
Kulinarisches:
Junge Blätter zu Salaten, Suppen, Eintöpfen, Kräuterbutter, Gulasch. Die
Samen würzen Brot und Käsegebäck. Öl aus Wurzel u. Blättern
findet Verwendung in der Likörherstellung.
Liebstöckel
Levisticum officinale