Kohl,
Brassica oleraceae L, Brassicaceae, caulos
Kappes,
Kohlkopf, Krautkopf,
Botanik:
Die Urform aller unsbekannten Kohlsorten ist der von der Mittelmeerküste bis nach Irland
wild wachsende Saatkohl. Alle uns heute bekannten Kohlsorten vom
Weißkohl über den Chinakohl, den Rosenkohl aber auch die Kohl- und
Steckrübe haben den gleichen Urahn. Alle Wildkohlarten besitzen den
gleichen Chromosomensatz und sind deshalb beliebig kreuzbar.
Besonders schätzt der Wildkohl ein salzig-rauhes Klima, so dass er
heute noch an den Küsten der Normandie und auf Helgoland in wilder
Form zu finden ist. Erst in jüngerer Zeit hat man seine Heilwirkung
erkannt. Der Wildkohl ist eine ausdauernde, bis 2 m hohe Pflanze mit
einem dicken Stängel, grauen Blättern und vier gelben
Blütenblättern. Bei den kultivierten Formen bildet sich schon im
ersten Jahr eine stark vergrößerte Endknospe, aus der im nächsten
Jahr der Kohlkopf hervorgeht.
Verwendete Teile:
Blätter
Inhaltstoffe:
Vitamin A, B1, B2 und C,
Mineralien, Spurenelemente, Zucker, Stärke organische Säuren,
Vitamin U.
Heilwirkung:
Kohlblattumschläge sind
eine der bekanntesten Heilwirkungen des Kohls. Kurz blanchierte,
gerollte oder geriebene Kohlblätter helfen bei Schwellungen der
Gelenke, Verstauchungen, bei Geschwüren, „offenen Beinen“,
Furunkeln ebenso wie bei Gürtelrose oder Röteln. Nicht nachgewiesen
ist der Heilerfolg bei Gicht und Rheuma sowie Asthma Bronchiale.
Neueste Forschungsergebnisse bestätigen den Heilerfolg von frisch gepresstem
Kohlsaft bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren. Besonders
wirksam ist ein Anti-Ulcus-Faktor, der in USA von Cheney 1950
isoliert wurde und Vitamin U genannt wurde.
Geschichte und Sage:
Aus dem Schweiß des Zeus
entstand der Kohl in der griechischen Mythologie,
schon in vorgeschichtlicher Zeit als Nutzpflanze bekannt. Auch die Kelten
kannten Kohl unter dem Namen Kappes. Die Römer genossen den Kohl zu
Zechgelagen, da er den Kater verhindere, und nutzten ihn so als
Entgiftungsmittel. Rot- und Weißkohl in der heutigen Form
entwickelte sich erst im Hochmittelalter zur Zeit der
Hohenstaufen-Kaiser.
Kulinarisches:
Kohl spielt heute weltweit
in der Küche eine bedeutende Rolle. Seinen typischen Geschmack
verdankt er der Verbindung von Senföl und Zucker.
Kohl
Brassica oleraceae