Fenchel,
foeniculum vulgare, Apiaceae,
fenicolum
Brotanis, Brotsamen,
Femis, Fenikel, Frauenfenchel, Kammfenchel, Kinderfenchel, langer
Anis
Botanik:
Fenchel ist eine mehrjährige Pflanze die gut 1- bis 2 m hoch wächst und mit einer
fleischigen Wurzel im Erdreich verankert ist. Die Stängel sind fein
gerillt, häufig blau überlaufen und dunkelgrün, die Blätter sind
fadenförmig gefiedert. Kleine, zartgelbe Blüten sind in Dolden und
Döldchen ohne Hüllblätter angeordnet, woraus sich die flach
eiförmigen Früchte bilden. Sie zeigen eine auffällige
Längsrippung. Die Blütezeit ist von Juli bis September, die Früchte
werden im Herbst geerntet. Die Herkunft des Fenchels ist der
Mittelmeerraum und Westasien. Heute wird er in allen europäischen
Ländern und Amerika zur Drogengewinnung angebaut, wächst bei uns in
Gärten aber auch ausgewildert.
Inhaltstoffe:
Als Wirkstoff ist das
ätherische Öl bis zu 6% enthalten, bestehend zu 50- 70% aus dem
süßlich schmeckenden trans-Anethol und dem nach Kampfer
schmeckenden Fechon, fettes Öl, Eiweiß, Zucker.
Heilwirkung:
Fenchel findet in der Medizin vielfache Verwendung. Als auswurfförderndes Hustenmittel
wegen seiner Milde besonders bei Kindern, ebenso als
blähungstreibendes Mittel wie als Beruhigungsmittel, was auch vom
BGA bestätigt wird. In Verbindung mit Anis und Kümmel ist es eine
ideale Teemischung zur Magenberuhigung.
Geschichte und Sage:
Auf uralten Steintafeln um
3000 v. Chr. wird Fenchel bereits als Bestandteil von Parfüm sowie
in Papyri aus der Pharaonenzeit als Gewürz erwähnt. In römischer
Zeit wurde der Fenchel als Siegerkranz gewunden, aber auch schon als
Nutzpflanze kultiviert, so dass bei Ausgrabungen in Xanten
Fenchelreste gefunden wurden. Der Leibarzt Kaiser Ferdinands
veröffentlichte 1563 in Prag eine Abhandlung über „Natur, krafft
und Würckung des Fenchels“, worin er alle Heilanzeigen bringt, die
auch heute noch in der Schulmedizin ebenso wie in der Volksmedizin
ihre Bedeutung haben. In der Antike glaubte man, Schlangen würden
nach der Häutung Fenchel fressen, um ihre ursprüngliche Sehkraft
wiederzuerlangen. Im frühen Mittelalter hielt man die Pflanze als
Zauberkraut gegen Hexen.
Kulinarisches:
Frische Fenchelblätter
sind besonders aromatisch und eignen sich hervorragend zum verfeinern
von Salaten, Suppen und Fischgerichten. Die Kulturform Gemüsefenchel
entsteht durch die bis zu 400g verdickten Grundblätter.Fenchel,
foeniculum vulgare, Apiaceae,
fenicolum
Fenchel
Foeniculum vulgare